Medizinischer Ultraschall, auch als Sonographie oder Ultraschallbildgebung bezeichnet, nutzt hochfrequente Schallwellen, um Bilder von Geweben und Organen im Körper zu erzeugen. Es ist ein sicheres und nicht-invasives Verfahren, das in vielen medizinischen Bereichen eingesetzt wird.

Der medizinische Ultraschall basiert auf dem Prinzip der Schallwellen und ihrer Wechselwirkung mit Gewebe. Ein Ultraschallgerät erzeugt Schallwellen durch einen sogenannten Schallkopf oder Transducer. Der Schallkopf sendet Schallwellen in den Körper aus, die auf Gewebegrenzen, Organe oder andere Strukturen treffen.

Wenn die Schallwellen auf eine Grenzfläche zwischen Geweben unterschiedlicher Dichte treffen, werden sie teilweise reflektiert. Ein Teil der reflektierten Schallwellen kehrt zum Schallkopf zurück und wird von ihm erfasst. Die Schallwellen, die vom Gewebe absorbiert oder gestreut werden, erreichen den Schallkopf nicht und werden nicht erfasst.

Die reflektierten Schallwellen werden vom Schallkopf aufgenommen und an ein Computer-System weitergeleitet. Dort werden sie analysiert und zu einem Bild zusammengesetzt. Die Computer-Software berechnet die Laufzeit der Schallwellen und ihre Intensität, um die Position und Eigenschaften der Gewebe im Körper zu bestimmen.

Das resultierende Ultraschallbild zeigt die inneren Strukturen des Körpers in Echtzeit. Es kann den Arzt dabei unterstützen, verschiedene Erkrankungen zu diagnostizieren, den Verlauf von Krankheiten zu überwachen und Interventionen wie beispielsweise die gezielte Platzierung von Nadeln bei Biopsien oder die Überwachung von Eingriffen in Echtzeit durchzuführen.

Der medizinische Ultraschall ist nicht-invasiv, schmerzfrei und birgt im Allgemeinen kein Risiko für den Patienten. Es werden keine ionisierenden Strahlen verwendet, wie es bei Röntgenaufnahmen oder CT-Scans der Fall ist. Dadurch kann er häufig und sicher eingesetzt werden, insbesondere bei der Untersuchung von Schwangeren und Kindern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Ultraschall seine Grenzen hat und nicht alle Gewebe oder Organe im Körper gleich gut darstellen kann. Die Qualität der Bilder hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Position des Schallkopfs, der Dicke des Gewebes und der Fähigkeit des Schallkopfs, Schallwellen durch das umgebende Gewebe zu senden und zu empfangen. In einigen Fällen können zusätzliche bildgebende Verfahren wie CT oder MRT erforderlich sein, um weitere Informationen zu erhalten.